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Luftbetten

Luftbetten – was versteht man darunter?

Als Luftbetten werden mit Luft befüllte Luftmatratzen bezeichnet, welche in Kammern unterteilt sind und eine Liegehöhe von mindestens 30 Zentimetern haben. Luftbetten bestehen häufig aus PVC oder anderen Kunststoffen sowie aus Gummi. In der Regel sind Luftbetten mit einem selbstaufblasenden Mechanismus ausgestattet, welcher über einen elektrischen Anschluss aktiviert wird. In ihrem Inneren besitzen die Luftbetten einen Hohlraum, der von einer Federung, Latex oder einem Schaumstoffkern umgeben ist. Beim Aufblasen wird der Hohlraum auseinander gedrückt, indem Luft durch das Ventil ins Innere einströmt. Durch das Verschließen des Ventils wird bewirkt, dass das entstandene Luftpolster im Luftbett verbleibt.

Luftbett Modelle aus Gummi oder mit PU-Luftkernmatratzen sind zu bevorzugen, da sie nicht nur strapazierfähiger sind, sondern im Gegensatz zu Luftbetten aus PVC keine Weichmacher enthalten. Weichmacher stehen unter Verdacht, Krebs auszulösen, und können noch nach Jahren aus dem Luftbett ausgasen. Auch wird bei PVC schneller eine Materialermüdung festgestellt.

Luftbetten gibt es in verschiedenen Größen, als Einzel- oder auch als Doppelbett. Die Breite des Luftbetts kann zwischen 90 und 180 cm liegen. Teilweise gibt es sogar King Size Modelle mit 200 cm Breite, die aber weniger nachgefragt werden. Am häufigsten werden Modelle mit einer Breite von 140 cm bevorzugt, da sie sowohl einer als auch zwei Personen ausreichend Platz bieten. Bei einigen hochwertigen Modellen lassen sich Kopf- und/oder Fußteil in der Höhe verstellen. Ebenso variabel ist die Höhe der Liegefläche, hier kann man nach individuellen Vorlieben wählen; generell wird aus Komfortgründen eine höher gelegene Liegefläche empfohlen, da der Ein- und Ausstieg entsprechend erleichtert wird.

Bietet ein Luftbett ausreichend Schlafkomfort?

Viele denken beim Begriff Luftbett an eine etwas höhere Luftmatratze, doch haben Luftbetten der heutigen Generation mit normalen Luftmatratzen nicht mehr viel gemeinsam. Moderne Luftbetten eignen sich ausdrücklich für den langfristigen Gebrauch, d.h. sie sind sehr lange einsatzfähig. Sie werden vor allem als platzsparende Alternative zum Gästebett verwendet, finden im Alltag jedoch weniger Anwendung. Trotzdem sind die heutigen Luftbetten bezüglich ihrer Konzeption und der Materialien so gestaltet, dass sie über einen langen Zeitraum immer wieder benutzt werden können, da sie überaus robust und solide sind.

Manche befürchten bei Luftbetten Beeinträchtigungen im Schlafkomfort. Unter Umständen kann dies dann der Fall sein, wenn sich zu wenig Luft im Hohlraum befindet und sich dadurch eine zu weiche Einstellung des Luftbetts ergibt. Auf diese Weise werden schwerere Körperteile tiefer eingedrückt als leichtere (sie „versinken“ gewissermaßen). Diesem Phänomen, das als Hängematteneffekt bezeichnet wird, kann man durch eine härtere Einstellung des Luftbetts gut begegnen, indem mehr Luft in das Innere gepumpt wird.

Bei richtiger Einstellung besitzen Luftbetten durchaus einen hohen Schlafkomfort, allerdings dauert es meist ein paar Tage, bis man sich an das Schlafen im Luftbett gewöhnt hat. Generell entsteht durch das Schlafen in einem korrekt aufgepumpten Luftbett eine anatomisch zuträgliche Verteilung des Körpergewichts, da die Wirbelsäule optimal ausgerichtet und somit während des Schlafens entlastet wird. Der schwebeähnliche Zustand in einem Luftbett wird von manchen auch mit einem Wasserbett verglichen; fest steht jedenfalls, dass das Schlafen in einem Luftbett vom orthopädischen Standpunkt aus betrachtet durchaus empfehlenswert ist. Rheuma und Verspannungen in der Rückenmuskulatur können gelindert werden und es wurde sogar beobachtet, dass sich Einschlafstörungen bei der Benutzung von Luftbetten besserten. Aufgrund der nachgewiesenen Entlastung des Rückens und der Wirbelsäule wird Schwangeren die Benutzung von Luftbetten geraten, da bei ihnen diese Körperregion besonders strapaziert wird.



Luftbetten – eine Alternative zum herkömmlichen Gästebett?

Immer wieder kommt es vor, dass ein Besuch unerwartet übernachten will. Verfügt man weder über eine Schlafcouch noch über ein Gästebett, ist guter Rat oft teuer. Doch kann diesem Problem mit einem Luftbett gut begegnet werden. Es lässt sich im Gegensatz zu einem normalen Gästebett platzsparend verstauen und ist flexibel bezüglich des Standorts, da es bei ausreichender Fläche praktisch in fast jedem Zimmer aufgepumpt werden kann. Auch der Aufbau eines Luftbetts geschieht schnell, denn heutige Modelle verfügen über elektrisch betriebene Hochleistungspumpen. Das Aufpumpen erfolgt daher in einigen wenigen Minuten. Zwar ist ein Dauergebrauch von Luftbetten für viele kein Thema, doch als praktikable Lösung für spontane Übernachtungsbesuche kann man seinen Gästen auch ein einfaches, preisgünstiges Luftbett getrost anbieten.

Vorteile von Luftbetten

Die Benutzung von Luftbetten – sei es als Gästebett oder als dauerhaftes Zweitbett – hat jede Menge Vorteile, wie die folgende Auflistung zeigt.

  • Luftbetten können platzsparend verstaut werden (etwa in einer mitgelieferten Tasche) und sind bezüglich ihres Gewichts relativ leicht
  • Luftbetten können was den Standort angelangt flexibel aufgestellt werden und auch das Beziehen mit einem Laken ist unkompliziert
  • Luftbetten sind wartungsfrei und pflegeleicht
  • Luftbetten sind sehr langlebig – während normale Matratzen und Wasserbetten nach spätestens zehn Jahren ausgetauscht werden müssen
  • Im Gegensatz zu normalen Matratzen müssen Luftbetten nicht gewendet werden, da ein Durchliegen beim Luftbettsystem nicht möglich ist
  • Das Luftvolumen kann individuell eingestellt werden, je nach individuellen Faktoren wie Gewicht, Komfortempfinden etc.
  • Luftbetten sind unbegrenzt elastisch und durch das Regulieren der Härtegrade individuell anpassbar – schmerzende Druckstellen gibt es beim Schlafenden nicht
  • Viele Luftbetten können mit einem externen Heizsystem nachgerüstet werden
  • Das Schlafen in einem Luftbett ist aus orthopädischer und physiotherapeutischer Sicht empfehlenswert, insbesondere für Menschen mit Rückenleiden, Wirbelsäulenproblemen, Rheuma sowie für Schwangere
  • Die Tiefschlafphase ist in Luftbetten oft länger und auch die Einschlafdauer kann verkürzt werden
  • Anders als bei gängigen Matratzen ändert sich die Tragfestigkeit bei Luftbetten nicht, da diese durch das Zu- und Abführen von Luft reguliert werden kann
  • Luft ist ein natürliches Material, das nicht verdirbt, d.h. es sind zur Konservierung keine chemischen Zusätze notwendig (anders als beim Wasserbett, wo der Algenbildung entgegengewirkt werden muss)

Nachteile von Luftbetten

Wie bei allem gibt es auch beim Luftbett nicht nur positive Seiten. Jedoch halten sich die Nachteile in Grenzen.

  • Mangelnde Dichtheit kann ein Problem sein, was aber nicht häufig auftritt
  • Die elektrische Pumpe beim Auf- und Abbau ist relativ laut (vergleichbar mit einem Staubsauger)
  • Bei manchen Modellen muss nach einigen Tagen Gebrauch etwas Luft nachgepumpt werden
  • Personen, die zu starkem Schwitzen neigen, sollten nur hochwertige Luftbetten benutzen

Schwitzt man im Luftbett?

Luftbetten sollten (wie andere Betten auch) aus hygienischen Gründen immer mit einem Spannbetttuch oder sogar zusätzlich noch mit einem Matratzenschoner bezogen werden, da das Material der beflockten Luftbettoberfläche (PVC, Latex, Samt o.Ä.) Schweiß aufsaugt. Ohne Unterlage kann sich auf diese Weise mit der Zeit Schimmel in den Ritzen der Luftbettoberfläche bilden. Einfache Luftbetten der unteren Preiskategorie sind daher für Personen mit starker Neigung zur Schweißbildung weniger geeignet, jedenfalls nicht für den Dauereinsatz, obgleich ein Moltontuch eine gewisse Abhilfe schaffen kann. Teure Luftbetten mit luftgefedertem Schlafsystem können entstehenden Schweiß hingegen besser aufnehmen.

Damit das Luftbett zwecks besserer Belüftung und dem Abtransport von Wärme und Feuchtigkeit mehr Luft von unten erhält, kann man es auf einem Lattenrost platzieren. Durch die bessere Atmungsaktivität kann Schimmelbildung somit nachhaltig verhindert werden.

Was ist der Unterschied zum Wasserbett?

Das Wirkprinzip von Luft- und Wasserbetten ist im Grunde ganz ähnlich: Das gesamte Körpergewicht wird von der Luft bzw. vom Wasser getragen. Durch das Körpergewicht wird die Luft im Inneren des Luftbetts komprimiert und die Luft sowohl vertikal als auch horizontal verteilt, wodurch sich eine ideale Unterstützung ergibt. Beim Wasserbett wird das Wasser nach dem Verdrängungsprinzip vom Körpergewicht verdrängt. Wasserbetten sind durch ihr Innenleben deutlich schwerer als Luftbetten und benötigen zudem eine Heizung, da sie sonst als zu kalt empfunden werden.

Sowohl Wasser als auch Luft ermöglichen eine gleichmäßige Druckverteilung. Es wird nach dem Prinzip „Druck und Gegendruck“ gearbeitet, d.h. der innere Luftkern formt den Körper des Liegenden nach. Beim Wasserbett entsteht durch Bewegungen (etwa das Wenden im Schlaf) Bewegungsenergie, die entsprechend weitergegeben wird, d.h. das gesamte Bett schaukelt leicht. Bei Luftbetten ist dies nicht der Fall. Generell hat die in einem Hohlraum gespeicherte Luft gleich mehrere positive Eigenschaften: Sie ist flexibel, elastisch, verdirbt nicht, besitzt Isolierfähigkeit und kann Wärme speichern.