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Funktionsunterwäsche

Haben Sie schon einmal etwas von Funktionsunterwäsche gehört? Wenn Sie leidenschaftlicher Sportler sind, dann ist Ihnen das sicherlich ein Begriff – möglicherweise hängt sie sogar bei Ihnen im Schrank. Funktionsunterwäsche kann bei vielerlei Aktivitäten im Einsatz sein, weshalb sie sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Doch welchen konkreten Nutzen können Sie sich davon versprechen? Welche Modelle und Ausführungen gibt es und was könnte davon zu einem selbst passen? Und zu guter Letzt: Welche Kriterien sollten Sie bei der Anschaffung von Funktionsunterwäsche berücksichtigen?

Welchen Nutzen hat Funktionsunterwäsche?

Das zentrale Einsatzgebiet der Funktionsunterwäsche liegt im Bereich der sportlichen Aktivitäten, und dabei ist es nachrangig, ob es sich um Outdoorsport oder Sport in der Halle handelt. Im Prinzip kann man den Nutzen von Funktionsunterwäsche auf drei Schlagwörter reduzieren: Wärmen, Kühlen und Trockenhalten.

Funktionsunterwäsche basiert auf dem Prinzip, dass Feuchtigkeit (Schweiß, der durch die sportliche Betätigung entsteht) möglichst rasch von der Hautoberfläche weg nach außen transportiert wird und anschließend verdunstet. So wird verhindert, dass der Körper durch die feuchte Haut auskühlt. Dadurch, dass die Haut trockengehalten wird, ergibt sich auch in gewisser Weise ein Thermoeffekt, da der Körper so seine Temperatur konstant halten kann. Dies ist natürlich besonders wichtig bei Sportarten, die im Freien und teils bei unwirtlichen Wetterbedingungen (Regen, Wind, Schneefall) stattfinden, etwa beim Bergsteigen, Wandern, Skifahren und Radfahren. Ist man nicht mit einer Funktionsunterwäsche ausgerüstet, kann es sein, dass man sich relativ rasch eine Erkältung einhandelt. Zudem fühlt es sich nicht gerade angenehm an, in stetig nasser Bekleidung, die am Körper klebt, Sport zu treiben.

Aus diesem Grund ist es so bedeutend, dass die Funktionsunterwäsche direkt auf der Haut liegt, damit sie richtig wirken kann, sprich, damit der Feuchtigkeitstransport nach außen stattfinden kann. „Normale“ Bekleidung, die meist aus Baumwolle besteht, kann dies nicht leisten und gilt daher für sportliche Aktivitäten als nicht geeignet. Außerdem ist die Funktionswäsche zentraler Bestandteil des Zwiebelprinzips, denn häufig tragen Sportler atmungsaktive Jacken – diese haben allerdings keinerlei Nutzen, wenn sich die Feuchtigkeit darunter staut. Funktionswäsche dagegen stellt eine gute Kombination mit einer atmungsaktiven Oberbekleidung dar, denn so fühlt sich die Haut immer trocken und warm an, da die Feuchtigkeit schnell an die äußere Umgebung abgegeben wird.



Welche Arten von Funktionsunterwäsche gibt es?

Je nachdem, ob es sich um eine Sportart handelt, die bei hohen Temperaturen ausgeführt wird oder aber im Winter bei eisiger Kälte, werden unterschiedliche Ansprüche an die Funktionsunterwäsche gestellt. Eine weitere Rolle spielt der Grad der Aktivität, sprich, wie stark Sie bei der sportlichen Betätigung schwitzen. Die Funktionsunterwäsche muss immer wie eine Art Klimaanlage wirken, sprich bei Kälte wärmen und bei Wärme kühlen.

Kunstfasern versus Naturfasern

Funktionsunterwäsche wurde aus verschiedenen Materialien entwickelt, um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden. Häufig besteht sie aus Kunstfasern wie Polyester, Polyamid oder Polypropylen. Diese Fasern nehmen selbst nur sehr wenig Feuchtigkeit auf, leiten den Schweiß zügig nach außen und trocknen schnell. Diese Funktionsunterwäsche ist besonders bei sommerlichen Temperaturen geeignet sowie für Menschen, die beim Sport schnell und stark schwitzen. Es gibt davon aber auch eine „Winterversion“ in dicker Ausführung.

Daneben ist Funktionswäsche aus Wolle, in der Regel Merino-Wolle, verbreitet. Es handelt sich dabei um ganz besonders dünne, feine Wolle, die sich nicht so kratzig anfühlt wie herkömmliche Wolle. Da sie zu den Naturfasern zählt, sorgt sie für ein angenehmes Körperklima. Außerdem ist sie geruchsneutral und verfügt über hervorragende Wärmeeigenschaften, weshalb sie gerne als Thermounterwäsche und Skiunterwäsche getragen wird. Allerdings funktioniert der Feuchtigkeitstransport etwas langsamer als bei den Kunstfasern und der Trocknungsvorgang ist etwas verzögert. Jedoch wärmt Merinowolle auch dann, wenn sie feucht ist. Sie hat sich als Funktionsunterwäsche etabliert, da sie noch immer deutlich schneller trocknet als Baumwolle und darüber hinaus der wärmende Thermoeffekt von den Nutzern gerade bei niedrigen Temperaturen als sehr angenehm empfunden wird.

Des Weiteren gibt es Mischformen, bei denen beide Fasertypen miteinander kombiniert sind, entweder im Ganzen oder aber die Funktionsunterwäsche ist in verschiedene Zonen aufgeteilt: Die Regionen, wo man stärker schwitzt (etwa die Achselgegend), bestehen aus schnell trocknenden Kunstfasern, andere Partien, die stets warm gehalten werden sollen (beispielsweise die Nierenregion) aus Merinowolle. Auf diese Weise macht man sich die jeweils positiven Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien zu Nutze.

Welche Funktionsunterwäsche passt zu wem?

Ausführungen der einzelnen Typen von Funktionsunterwäsche gibt es natürlich sowohl für Damen und Herren als auch für Kinder. In puncto farblichem Design sind keinerlei Grenzen gesetzt, hier entscheidet der persönliche Geschmack. Ob Sie sich nun für ein Modell aus Kunstfasern, Naturfasern oder für eine Mischform entscheiden, sollte von Folgendem abhängen:

  • Wird eine stark schweißtreibende Sportart betrieben?
  • Zu welcher Jahreszeit wird die Sportart ausgeführt? Wird eine wärmende Thermounterwäsche benötigt oder soll eher der kühlende Verdunstungseffekt zum Tragen kommen?
  • Welches Material wird von Ihnen als angenehmer empfunden?

Scheuen Sie sich nicht, die verschiedenen Arten der Funktionsunterwäsche zunächst einmal anzuprobieren. Sie muss eng an der Haut anliegen, sollte nicht kneifen, elastisch sein und natürlich über einen hohen Tragekomfort verfügen. Bei Unsicherheiten sollten Sie die Beratung eines Fachverkäufers in Anspruch nehmen.

Worauf ist beim Kauf von Funktionsunterwäsche zu achten?

Möglicherweise sind Sie sich bereits darüber im Klaren, aus welchem Material Ihre Funktionsunterwäsche bestehen soll. Doch es gibt noch ein paar weitere Kriterien, die sie bei der Anschaffung berücksichtigen sollten. Die Qualität entscheidet darüber, wie gut der Schweißtransport stattfinden kann und wie schnell die Wäsche trocknet. Oft finden Sie Angaben dazu auf den Etiketten der Hersteller. Nehmen Sie die Funktionsunterwäsche aber auch in die Hand. Prüfen Sie die Elastizität, indem Sie die Kleidung mit den Händen auseinanderziehen und haben Sie ein Augenmerk auf die VerarbeitungHandelt es sich um flache Nähte? Gibt es irgendwo raue Stellen? Druckstellen und Hautirritationen durch Reibung können dann leicht entstehen. Zudem sollte das Material geruchshemmende Eigenschaften besitzen – im Zweifelsfall können Sie dazu einen Fachverkäufer befragen.

Neben der Qualität sollten Sie sich Gedanken zum Schnitt der Funktionsunterwäsche machen. Lange Unterhosen gibt es für Damen, Herren und Kinder – sie machen vor allem als Ski- und Thermounterwäsche Sinn, sprich, wenn die Sportart bei unwirtlichen Bedingungen und kühlen Temperaturen ausgeführt wird. Dies gilt zum Beispiel auch beim Bergsteigen. Kurze Unterhosen (wahlweise Panties oder Slips) eignen sich vor allem zum Radfahren und Joggen sowie zum Wandern bei sommerlichem Wetter.

Bei der Oberbekleidung stehen Trägerhemden, Kurzarmshirts und Langarmshirts zur Auswahl. Überlegen Sie auch hier vor dem Kauf, ob die Funktionsunterwäsche eher im Winter oder aber bei hohen Temperaturen im Einsatz ist und berücksichtigen Sie ebenso, wie stark Sie zum Schwitzen neigen. Speziell für Damen werden außerdem Sport-BHs aus unterschiedlichen Materialien angeboten.

Der Preis der Funktionsunterwäsche hängt von Faktoren wie Hersteller, Material und Modell (lang/kurz, dick/dünn) ab. Die Kosten können somit stark schwanken. Allerdings kann man sagen, dass die Funktionsunterwäsche, verglichen mit entsprechenden Ausführungen in Baumwolle, nicht erheblich teurer ist. Für etwa 40 Euro beispielsweise bekommen Sie bereits ein Damen-Langarmshirt und für 20 bis 30 Euro kurze Unterhosen. Eine große Rolle spielt hier natürlich das Label. Empfehlenswerte Hersteller mit qualitativ hochwertiger Ware sind u.a. Falke, Mammut, Odlo, Icebreaker und Ultrasport.